Liebe Frauen,
wussten Sie schon, dass Brustkrebs die häufigste Krebserkrankung der Frau ist? In Europa und in Nordamerika erkranken 10 bis 12 von 100 Frauen im Laufe ihres Lebens an Brustkrebs. Heute gehen Frauen viel häufiger zur Untersuchung, um sicherzugehen, dass kein Brustkrebs vorliegt, bzw. um eine krankhafte Veränderung in einem möglichst frühen Stadium zu erkennen.
Wir untersuchen in der Radiologie am Theater und im Mammographiescreeningzentrum jährlich mehr als
18.000 Frauen und wir wissen:
Je früher ein Krebs erkannt wird, desto besser sind die Heilungschancen.
Durch die im Rahmen des Mammographiescreeningprogramms eingeführte verpflichtende Doppelbefundung
(Beurteilung durch zwei erfahrene Radiologen), welche wir auch in der kurativen Mammographie seit mehr als 20 Jahren auf freiwilliger Basis durchführen, unterliegen die Auswertungen der Mammographiebilder einer erheblich höheren Sicherheit.
Gehen Sie bewusst mit Ihrer Gesundheit um und nutzen Sie unsere diagnostischen Möglichkeiten, damit wir eine Erkrankung möglichst ausschließen oder zumindest früh entdecken können.
Mammographie
Mammographie ist die Untersuchung der weiblichen Brust
mit Hilfe niedrig dosierter Röntgenstrahlen. Diese Methode
ist der Standard und der Grundpfeiler der Brustkrebs-Diagnostik. Es ist die einzige Methode, deren Vorteile im Rahmen
der Früherkennung wissenschaftlich auf breiter Basis
ausgewertet sind. Sie trägt dazu bei, Brustkrebs früh
erkennen und behandeln zu können. Neben Untersuchungen
im Rahmen der Früherkennung und bei Beschwerden der
Brust führen wir auch Nachsorgeuntersuchungen, das heißt
Kontrollen nach Brusterkrankungen, durch.
Zur Früherkennung von Brustkrebs erhalten bundesweit
Frauen zwischen 50 und 69 Jahren eine Einladung zum
Mammographiescreening. So wird es auch in den Europäischen Richtlinien empfohlen. Für Paderborn und Umgebung
finden diese Untersuchungen in unserem Mammographiescreeningzentrum statt, welches sich nur eine Etage über der
Radiologie am Theater am Neuen Platz in Paderborn befindet.
Tomosynthese
Noch genauere Bilder der Brust zur Brustkrebs-Diagnostik
können wir mit der Tomosynthese-Technik (3D-Mammo-
graphie) erzeugen. Denn trotz bester Mammographiesysteme
können manchmal kleinste Veränderungen im dichten Brustdrüsengewebe nicht erkannt werden.
Die Tomosynthese ist gegenüber der „normalen“ Mammographie ein neueres Verfahren, bei dem die Brust dreidimensional bzw. in Schichten ähnlich wie bei der Computertomographie dargestellt wird. Dadurch kommt es zu deutlich
weniger Überlagerungen in dichtem Drüsengewebe. Und
keine Sorge: Die Strahlendosis ist bei den von uns genutzten
Geräten nicht höher als bei einer Mammographie. In umfangreichen Studien wurde festgestellt, dass durch die Anwendung
dieses Verfahrens noch einmal fast 30 Prozent mehr kleinere
Brusttumoren (Brustkrebs) entdeckt werden können als bei
dem herkömmlichen digitalen Mammographieverfahren.
Die Tomosynthese kann als Ergänzung einer konventionellen
Mammographie, aber auch als alleiniges Verfahren angewendet werden – das hängt von der jeweiligen Fragestellung
ab. Im Rahmen des Mammographiescreeningprogramms wird
die Tomosynthese derzeit in der Abklärungsdiagnostik auffälliger Befunde genutzt. Die Zulassung als Primärverfahren
wird derzeit jedoch überprüft.
CESM: Brustkrebs-Diagnostik mit
Kontrastmittel
Die kontrastmittelunterstützte Spektralmammographie,
kurz: CESM genannt, ermöglicht überwiegend ergänzende
Bilder zur Diagnosestellung. CESM steht für „contrast enhanced
spectral mammographie“.
CESM hat sich als Zusatzverfahren, aber auch in der primären
Brustkrebs-Diagnostik und Brustkrebs-Nachsorge etabliert und
führt zu einer noch detaillierteren Diagnostik.
Die Vorteile von CESM:
Durch das Kontrastmittel lassen sich Tumoren auch in
dichtestem Brustdrüsengewebe erkennen.
kurze Untersuchungsdauer
unmittelbare Beurteilung durch unsere Radiologen, ob eine
Erkrankung vorliegt
Bei bereits entdecktem Brustkrebs erzielen wir eine bessere
Ausschluss- oder Nachweisdiagnostik für weitere Herde in der
betroffenen Brust und auch der anderen Brust.
Die Größenabschätzung, die Entdeckung kleiner zusätzlicher
Herde sowie die Therapiekontrolle bei notwendiger Chemotherapie gelingen ebenso gut wie bei der MRT zu deutlich
geringeren Kosten, denn oftmals wird diese (sinnvolle)
Zusatzdiagnostik von den Krankenkassen nicht übernommen.
Ultraschall
Sollten wir im Rahmen der Mammographie noch zusätzliche Erkenntnisse benötigen, nutzen wir den Ultraschall als Ergänzung. In Einzelfällen kann es auch sein, dass Ihr überweisender Arzt Sie ausschließlich zu einer sonographischen Untersuchung anmeldet. Wir weisen darauf hin, dass bis auf ganz wenige Ausnahmen die alleinige Ultraschalldiagnostik zur Brustkrebs-Diagnostik nicht ausreichend ist und entsprechend auch keiner gängigen Leitlinie entspricht.
Biopsie/Gewebeentnahme
Stellen wir bei den Untersuchungen auffällige Veränderungen
fest, vereinbaren wir mit Ihnen nach Absprache mit dem
behandelnden Arzt kurzfristig einen Termin für eine Gewebeentnahme.
Unter Ultraschallkontrolle wird zunächst die Veränderung
aufgesucht. Danach wird unter örtlicher Betäubung eine
Biopsienadel bis zur Veränderung eingebracht und mehrere
Proben entnommen. Anschließend wird der Befund häufig noch
mit einem Titanclip markiert, um zu gewährleisten, dass die
auffällige Stelle tatsächlich erfasst wurde und um bei einer
eventuell notwendigen Operation den Befund sicher wiederzufinden. Die Gewebeanteile lassen wir in einem spezialisierten
Labor untersuchen. Sobald wir das Ergebnis bekommen, teilen
wir dieses auf Wunsch Ihnen oder Ihrem überweisenden Arzt
mit, der sich dann mit Ihnen zur Befundmitteilung und
Besprechung der Therapie in Verbindung setzt. So erhalten
Sie minimalinvasiv/schonend sehr schnell eine sichere
Diagnose, ohne dass gleich operiert werden musste.
MR-Mammographie
Eine Untersuchung der weiblichen Brust im Magnetresonanztomographen gehört zu den weiteren Methoden der Brustkrebs-Diagnostik beziehungsweise zum Nachweis von
krankhaften Veränderungen. Die Patientin erhält ein Kontrastmittel
(gadoliniumhaltig), welches die Darstellung von Auffälligkeiten innerhalb des Brustgewebes ermöglicht.
Eine MR-Mammographie als Zusatzuntersuchung ist immer
dann sinnvoll, wenn andere Untersuchungen keine hohe
Aussagekraft haben. Das kann zum Beispiel bei einem dichten
Brustgewebe der Fall sein.
Auch bei Patientinnen, die bereits operiert wurden und/oder
sich einer Strahlen- oder Chemotherapie unterzogen haben,
ist diese Methode möglich, wenn Mammographie- und Sonographiebefunde nicht eindeutig sind.
Nur in dem Fall, dass alle Kriterien (Zustand nach Brustkrebs sowie unklare Mammographie und Sonographie)
erfüllt sind, handelt es sich um eine Leistung der gesetzlichen Krankenkassen. In allen anderen Fällen, auch wenn
die Patientin die anderen Untersuchungen nicht durchführen
lassen möchte, handelt es sich um eine privatärztliche
Leistung.
Die MR-Mammographie ergänzt die konventionelle Mammographie und Sonographie, sie ersetzt diese Untersuchungen
nach derzeitigem wissenschaftlichen Stand keinesfalls.
Risikofaktoren, an Brustkrebs zu erkranken:
Alter
Vererbung
Rauchen
Alkohol
Lebensstil (starkes Übergewicht, Ernährung, Aktivität)
Das können Sie selbst tun, um das Risiko zu senken:
nicht rauchen
moderater Alkoholkonsum
gesunde, ausgewogene Ernährung
körperliche Aktivität
Normalgewicht anstreben/halten
Vorteile regelmäßiger Untersuchungen:
Senkung der Sterblichkeit um 20 bis 40 Prozent
höhere Rate an brusterhaltenden Operationen
höhere Entdeckungsrate an Krebsvorstufen
Sinnvolle Maßnahmen zur Brustkrebs-Früherkennung:
ab 30 Jahre: jährliche Brustabtastung beim Frauenarzt
ab 50 Jahre: alle 2 Jahre radiologische Untersuchungen
Falls Sie nicht oder noch nicht am Mammographiescreeningprogramm teilnehmen, aber trotzdem eine Untersuchung
wünschen, ist dies unter bestimmten Voraussetzungen möglich.
Gerne besprechen wir mit Ihnen, welches Verfahren für Sie
das beste ist und welche Kosten von den Krankenkassen übernommen werden.
Rufen Sie uns gerne an, wenn Sie Fragen haben oder einen Termin vereinbaren möchten.